Verein
Wer sind wir?
Wer sind denn die Ungarndeutschen?
Sind wir denn überhaupt ungarndeutsch?
Sind Ungarndeutsche nicht eher die Menschen deutscher Abstammung, die heute noch in Ungarn leben?
Wenn man im Internet recherchiert, trifft man tatsächlich auf die recht einfache Antwort, dass die deutschstämmige Bevölkerung in Ungarn als ungarndeutsch zu verstehen ist. Aber, wie so oft, ist die Realität nicht ganz so leicht zu fassen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde etwas mehr als die Hälfte dieser Bevölkerungsgruppe aus Ungarn vertrieben.
Der Heimatverein Budaörs sieht es, wie andere ungarndeutsche Vereine auch, als seine Aufgabe an, das kulturelle Erbe der Ungarndeutschen auch hier in Deutschland aufrechtzuerhalten. Da nur noch wenige aus dieser Erlebnisgeneration – mittlerweile in einem hohen Lebensalter angekommen – noch am Leben sind, wird es wichtiger denn je, Nachlässe zu sichern und geschichtliche Nachweise zu archivieren.
Ebenso sollen die Kenntnisse über die eindrucksvolle Geschichte der Deutschen in Ungarn bewahrt werden. Wir möchten aufzeigen, mit welcher Energie, mit welchem handwerklichen Können, mit welchem Erfindungsreichtum die Deutschen, die sogenannten Schwaben, in den Jahrhunderten, die sie in ihrer Wahlheimat Ungarn verbringen durften, ihren Lebensunterhalt und mit der Zeit auch ihren Wohlstand erarbeiteten.
Es ist die Kultur unserer Vorväter, unserer hart arbeitenden Mütter und Großmütter, die eine stattliche Lebenskultur hinterlassen haben, die wir erhalten, pflegen und interessierten Menschen zugänglich machen möchten.
In freundschaftlicher Zusammenarbeit mit anderen ungarndeutschen Vereinen und landesweiten Vereinigungen aber auch mit Partnern in Ungarn wollen wir die bereits seit Jahrhunderten bestehenden Verbindungen von Menschen der beiden europäischen Heimaten – in Ungarn und in Deutschland – bewahren und weiterentwickeln.
Vorstand des Heimatvereins Budaörs/Wudersch e.V
Ellen Schweizer
Seit 2017 im Museumsteam
Helga Gosolits
Theresia Mann
Seit 2012 für das Museum tätig
Seit 2017 als Museumsleiterin im Vorstand
Stefan Vachaja
Irene Sadzio
Seit 2017 im Museumsteam
Ziele
Geschichte des Vereins
Schon zwei Jahren nach der Vertreibung aus Ungarn nach Deutschland (Amerikanische Zone, 1947 Russische Zone) trafen sich die weitverstreut wohnenden Budaörser.
Ein Fußballspiel, angeregt von Michael Wendler, genannt „Schigo“ und Spieler des alten Fußballvereins BSE Budaörs, spielten am 10.8.1947 gegen den SC Wertheim. Das war die Geburtsstunde des Budaörser Heimatkomitees, das von Dr. Franz Riedl 20 Jahre geführt wurde.
Von da an wurden nicht nur Fußballspiele, als erste Sportbälle, sondern auch der traditionelle Budaörser Kiritog in Haßmersheim, Lauffen a.N. und später in Bretzfeld veranstaltet. Nach dem Kirchgang spielte die Budaörser Heimatkapelle unter den Kapellmeistern Silvester Herzog, Paul Deigner, Michael Ostfalk zum Tanz, zahlreiche Trachtenträgerinnen und Träger traten auf, um die schönen farbenprächtigen Trachten, sei es als Marienmädchen, mit dem „Heiligzeitkittl“, der Tanztracht oder der Sonntagstracht der Frauen und das „Stiefelgwand“ der Männer zu zeigen.
Fußballspiel 1958 in Scheppach
Jugendspiel 1947
Kiritog Haßmersheim
Komiteegründung
Fußballspiel Haßmersheim 1958
Kein Weg, sei es zu Fuß, mit der Bahn oder mit dem Fahrrad oder später mit dem Auto, war den Budaörsern zu weit, um an einem Wiedersehen bei den Treffen teilzunehmen. Nicht selten fanden dadurch Ehepaare zueinander. In den 80-iger Jahren bis 2019 Jahren wurden zahlreiche traditionelle Veranstaltungen jährlich durchgeführt. Einmal der Kiritog, zum anderen das Herbsttreffen und eine Kulturfahrt nach Ungarn bzw. Budaörs.
Das Budaörser Heimatkomitee umschloss Mitglieder, welche die Budaörser der jeweiligen, neuen Wohnorte, nach der Vertreibung vertraten, unterstützte und beriet. Große Hilfe gab es beim Ausfüllen von Anträgen und Verträgen, später auch beim Lastenausgleich.
Ab 1966 übernahmen Josef Herzog,
von 1968-1991 für viele Jahre Andreas Bauer und
von 1991 bis zur Gründung des Vereins 1993 Matthias Schmidt den Vorsitz des Budaörser Heimatkomitees.
Gründung des Budaörser Heimatvereins
Matthias Schmidt übernahm 1993 bis 2017 die Aufgabe des Vorsitzenden des neu gegründeten Budaörser Heimatvereins, sowie den Ausbau 1996 einer Budaörser Heimatstube in Bretzfeld. Vom damaligen Bürgermeister Thomas Föhl und dem Freundeskreis Bretzfeld, vertreten durch Altbürgermeister Herbert Sickinger, wurde dabei eine umfangreiche Unterstützung gewährt. Eine Städtepartnerschaft zwischen Bretzfeld und Budaörs wurde damals von Matthias Schmidt und Herbert Sickinger angeregt. Das Komitee wurde als beratende Funktion des Vereins beibehalten.
(Quelle: Zusammenfassung von Norbert Riedl)
In den davorliegenden Jahren wurde der Verein durch Matthias Schmidt, Eva Feit und Jakob Posch vertreten. Ab 2017 bilden Jakob Posch, Paul Herzog, Emmerich Baranyay den Vorsitz.
Achim Küller wird zum 1. Vorsitzenden gewählt und bildet mit Paul Herzog und Emerich Baranyay den Vorstand des Vereins.
Seit 2018 besteht der Heimatverein als eingetragener Verein:
Heimatverein Budaörs/Wudersch e.V.
Achim Küller, Emmerich Baranyay und Inge Rosenkranz vertreten als Vorsitzende den Verein
Ab 2022 übernimmt ein neuer Vorstand, der sich vollständig aus der nachkommenden Generation zusammensetzt, den Budaörser Heimatverein und sein Museum. Theresia Mann, Stefan Vachaja und Inge Rosenkranz stellen sich als Vorsitzende der Aufgabe diese in die Zukunft zu führen.
Erklärtes Ziel ist es, die nachkommenden Generationen zu gewinnen, sich der Schicksalsgeschichte der Vorfahren und der eigenen Identität zu stellen, sich ihr zu widmen und sie zu würdigen.
Theresia Mann und Stefan Vachaja werden in ihren Ämtern als Vorsitzende bestätigt.
Trachtengruppe
Wir besitzen eine große Anzahl an Originaltrachten, die einst unsere Vorfahren in Budaörs getragen haben. Bei besonderen Anlässen, Veranstaltungen und Festlichkeiten treten wir in einer Trachtengruppe auf.
Zur Unterstützung dieser Auftritte suchen wir ständig nach interessierten Mitwirkenden, die sich vorstellen könnten, mit einer Tracht aufzutreten und bei diesem Zeitsprung in die Welt unserer Vorfahren dabei sein möchten und auch Spaß und Freude bei dieser wundervollen Darbietung haben könnten.
